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Grundlagen der Liedbegleitung

Akkordaufbau

Die Terz

Um Lieder am Klavier zu begleiten, musst du dich mit Akkorden auskennen. Ein Weg führt über das Auswendiglernen der wichtigsten Akkorde in allen Tonarten. Der bessere Weg ist jedoch zu verstehen, wie Akkorde konstruiert werden und in welcher Verbindung sie zur Tonart eines Liedes stehen (und zu anderen Akkorden). In diesem Teil erfährst du alles über Terzen, Terzenschichtungen und Dreiklänge.

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Die Terzen der Stammtonreihe

Oben siehst du alle Terzen der Stammtonreihe. Schau mal genau hin. Erkennst du ein Muster? Falls du es nicht selbst entdeckt hast, verrate ich es dir hier:

Zwei Töne im Abstand einer Terz liegen IMMER entweder BEIDE AUF EINER LINIE oder BEIDE IN EINEM ZWISCHENRAUM.

Schau jetzt noch einmal hin. Siehst du es jetzt?

Auf diese Art und Weise kannst du nun schnell Terzen in einem Notentext identifizieren. Noch deutlicher wird das übrigens, wenn beide Töne direkt übereinander stehen:

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Die Terzen der Stammtonreihe: Geschichtete Terzen erklingen gleichzeitig.

Dreiklänge

Spielt man zwei Töne gleichzeitig, nennt man das Zweiklang. Ein Zweiklang kann nicht nur aus Terzen bestehen, sondern auch aus anderen Intervallen. Als Intervall wird der Abstand zwischen zwei Tönen bezeichnet. Die Terz ist ein Intervall.

Es gibt aber auch Dreiklänge, Vierklänge, Fünfklänge und so weiter. Für den Anfang beschäftigen wir uns mit Dreiklängen. Schau dir mal die folgenden Dreiklänge an. Sie bestehen nur aus Terzen!

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Die Dreiklänge der Stammtonreihe: Zwei übereinander geschichtete Terzen ergeben einen Dreiklang.

Wie du siehst, gilt die Regel, wie man eine Terz im Notenbild erkennen kann, auch für die Dreiklänge. Alle oben gezeigten Dreiklänge bestehen aus übereinander geschichteten Terzen. Man spricht in der musikalischen Fachsprache deshalb auch von Terzenschichtung.

Das Problem mit der Größe

Nun gibt es da so ein Problem, das aus dem Notenbild heraus nicht unmittelbar ersichtlich ist. Unsere Terzen sind unterschiedlich groß.

Unterschiedlich groß? Aber das kann doch nicht sein! Schließlich ist der Abstand zwischen den Linien und den Zwischenräumen immer gleich groß. Doch leider täuscht das Notenbild über die Tatsache hinweg, dass es große und kleine Terzen gibt. Um das zu beweisen, betrachten wir einmal die Lage unserer Terzen auf einer Keyboard-Tastatur und einem Gitarrengriffbrett:

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Der erste Dreiklang der Stammtonreihe auf dem Keyboard.

Betrachte den ersten Dreiklang unserer Stammtonreihe auf dem Keyboard und schau dir die Terzenschichtung einmal genauer an. Wir sehen zwei Terzen: c-e und e-g.

Zähle nun die Anzahl der Halbtonschritte von c bis e und von e bis g. Hinweis: Ein Halbtonschritt ist immer der Weg von einer Taste zur darauffolgenden Taste (also die schwarzen Tasten nicht vergessen!). Wir zählen außerdem Schritte und nicht die Anzahl an Tasten.

Zählen wir gemeinsam:

Vom c zum cis/des (1), dann vom cis/des zum d (2), vom d zum dis/es (3), vom dis/es zum e (4). Die Terz c-e besteht also aus vier Halbtonschritten.

Zähle nun die Halbtonschritte für  die darüberliegende Terz e-g:

Vom e zum f (1), dann vom f zum fis/ges (2), vom fis/ges zum g (3). Hier sind es also nur drei Halbtonschritte für die Terz e-g. Obwohl beide Terzen im Notenbild gleich aussehen, sind sie doch in der Praxis unterschiedlich und hören sich auch verschieden an.

Auf der Gitarre entspricht der Weg von einem Bund (der Bereich zwischen den vertikalen Bundstäbchen) zum nächsten Bund einem Halbtonschritt. Zählen wir also die Anzahl der Bünde einmal ab:

c (3. Bund, A-Saite) – e (7. Bund, A-Saite) = 4 Halbtonschritte

e (2. Bund, D-Saite) – g (5. Bund, D-Saite) = 3 Halbtonschritte

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Die Lage der beiden Terzen c-e und e-g auf der Gitarre.

Du hast gelernt, wie du Terzen im Notenbild erkennen kannst. Außerdem weißt du nun, dass es zwei unterschiedlich große Terzen gibt. Die Terz mit vier Halbtonschritten nennt man Große Terz, die Terz mit drei Halbtonschritten Kleine Terz.

Viele Akkorde lassen sich auf diese beiden Terzen reduzieren. Wie das funktioniert, erkläre ich dir in einem anderen Artikel.

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Tastatur mit Notennamen

Bevor du zum nächsten Artikel springst, solltest du etwas üben.

Bestimm doch mal die Terzen aller Dreiklänge der Stammtonreihe (siehe Notenbeispiel oben). Damit das Abzählen der Halbtonschritte besser gelingt, habe ich die Tastatur links mit Notennamen versehen (Achtung: Unser Ton h heißt im englischen Sprachraum b). Diese hilft dir dabei, die Anzahl der Halbtonschritte von einem Intervallton zum nächsten zu bestimmen. Notiere dir das Ergebnis in der folgenden Form:

Dreiklang: c-e-g, Aufbau: 4-3
Dreiklang: d-f-a, Aufbau: …
Dreiklang: e-g-h, Aufbau: … 

 

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