Gitarrenbegleitung mit Wechselbass
Du kannst bereits gezupfte Begleitungen spielen und möchtest deine Zupfmuster etwas aufpeppen? Dann sind Wechselbässe genau das Richtige für dich. In diesem Artikel erfährst du alles, was du zum Thema Wechselbass wissen musst.
Was ist ein Wechselbass?
Unter einem Wechselbass versteht man den kontinuierlichen Wechsel des Grundtons eines Akkords und eines weiteren Akkordtons, meistens der Quinte. Der Wechselbasston wird in der Regel als Quarte unterhalb des Grundtons oder Quinte oberhalb des Grundtons gespielt. Ein Beispiel:
Die Gitarrenstimmung kommt uns bei der Suche nach dem Wechselbass entgegen, denn die meisten Saiten der Gitarre sind im Abstand einer reinen Quarte gestimmt:
E-A, A-d, d-g: reine Quarte
Spielen wir also beispielsweise einen D-Dur Akkord mit dem Akkordgrundton auf der offenen d-Saite, ist der Wechselbass der Ton A, also die offene A-Saite. Genauso ist das beim A-Dur Akkord. Hier ist der Akkordgrundton der Ton A, also die offene A-Saite. Der Wechselbass wäre dann der Ton E, also die offene E-Saite.
Wechselbässe weiterer Akkorde
Doch wie ist das, wenn wir eine Quinte aufwärts spielen müssen, weil es keine tieferen Saiten mehr gibt? Das wäre zum Beispiel beim E-Dur oder e-Moll Akkord der Fall. Schauen wir uns dazu das Griffdiagramm an:
Wie du siehst, gibt es keine weitere Saite unter der offenen E-Saite mit unserem Akkordgrundton E. Wir müssen also unseren Wechselbass als Quinte aufwärts spielen, was dem Ton b (in Deutschland h genannt) entspricht. Diesen greifen wir sowieso, nämlich im zweiten Bund auf der A-Saite. Wir schlagen für unseren Wechselbass deshalb die A-Saite an.
Manchmal müssen wir auch den Wechselbass explizit greifen, wenn wir ihn spielen wollen. Das ist zum Beispiel beim C-Dur Akkord der Fall. Der Wechselbass zum Grundton C (3. Bund A-Saite) ist das G. Dieses finden wir auf der tiefen E-Saite im 3. Bund:
Hier noch zwei letzte Beispiele mit den Akkorden G-Dur und F-Dur. Achte darauf, dass du für das Spielen des Wechselbasses zum G-Dur Akkord eine Saite überspringen musst. Der Grundton liegt im 3. Bund auf der E-Saite, der Wechselbasston d auf der offenen d-Saite. Der Daumen springt beim Zupfen also zwischen der E- und der d-Saite hin und her. Beim F-Dur Akkord hingegen spielen wir die E- und die A-Saite im Wechsel. Auf diesen beiden Saiten liegen der Grundton F (1. Bund E-Saite) und der Wechselbasston C (3. Bund A-Saite).
Spieltipps
Wann wir den Grundton und wann den Wechselbass spielen, hängt nicht nur vom Musikstil, sondern auch von der Taktart ab. Im 4/4-Takt können wir zum Beispiel den Grundton auf der Zählzeit 1 spielen und den Wechselbass auf der Zählzeit 3. Oder bei Up Tempo-Songs den Grundton auf den Zählzeiten 1 und 3 und den Wechselbass auf 2 und 4. Im 3/4-Takt spielen wir im ersten Takt den Grundton auf der Zählzeit 1 und im Folgetakt den Wechselbass auf der Zählzeit 1.Ähnlich ist es im 6/8 Takt. Als Alternative könnte man beim 6/8 Takt auf den Grundton auf Zählzeit 1 und den Wechselbass auf der Zählzeit 4 spielen.