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Grundlagen: Lead Sheets

Lead Sheets gehören vor allem für Profis fest zum Bühnenalltag. In diesem Artikel erfährst du alles, was du zum Thema Lead Sheets wissen musst.

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Was ist ein Lead Sheet?

Ein Lead Sheet unterscheidet sich grundsätzlich von einer für ein Instrument eingerichteten Partitur. Während zum Beispiel ein Klaviersatz exakt das wiedergibt, was der Pianist spielen soll, ist ein Lead Sheet wesentlich rudimentärer. So ist es bei Bedarf für alle Musiker gleichermaßen einsetzbar.

Das Lead Sheet enthält:

  • den Song-Ablauf
  • die harmonische Struktur des Songs in Akkord-Symbolen
  • eventuell die Gesangsmelodie mit Text
  • eventuell mehrstimmige Gesangs-Parts
  • eventuell ausnotierte Intros, Zwischenspiele oder Soli
  • Angaben zu einzelnen Instrumenten
  • Angaben zum Rhythmus
  • Angaben zur Dynamik
  • eventuell Angaben zum Sound
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Lead Sheets geben die wichtigsten Parts eines Songs wie Ablauf, Akkorde, gegebenenfalls notierte Intros, Zwischenspiele, Soli, die Rhythmik etc. wieder.

Warum Lead Sheets?

Nicht immer ist es notwendig, alle Einzelheiten eines Arrangements aufzuschreiben. Lediglich wichtige Parts, die in jedem Fall exakt gespielt werden sollen, werden bei einem Lead Sheet notiert. Das kann zum Beispiel ein Keyboard-Intro sein, ein Gitarren-Solo, ein bestimmter Rhythmus, der von der Rhythmusgruppe zu spielen ist. Den Rest füllen die Musiker anhand der Akkorde und Angaben, die im Lead Sheet zu finden sind, selbstständig auf.

Lead Sheets werden gerne verwendet, wenn die Band “im Stile von” spielt. Im Gegensatz zu einem Orchester mit fester Partitur kann das Endergebnis deshalb stets etwas anders klingen. Das hängt auch im großen Maße von den Musikern selbst ab, wie genau sie die Songs kennen und sich an den Originalen orientieren. In der Regel legt die Anforderungen der Musical Director fest.

Lead Sheets sind übersichtlicher als eine komplexe Partitur und dienen oft auch auf der Bühne als Erinnerungshilfe. Sie führen die Musiker, ohne jedoch zu starre Vorgaben zu machen und die Kreativität zu stark einzuschränken. Sie stecken also den Rahmen ab, in dem sich die Musiker bewegen.

Wer schreibt die Lead Sheets?

In professionellen Band-Besetzungen übernimmt das Schreiben der Lead Sheets in der Regel der Musical Director. Dieser ist für das musikalische Endergebnis verantwortlich. Mehr zu den Aufgaben des MD findest du hier.

Es gibt auch Anbieter, die für bekannte Songs Lead Sheets erstellen und im Internet zum Kauf anbieten. Insbesondere für Cover Bands sind diese interessant, wenn sich innerhalb der Band niemand findet, der die Lead Sheets erstellt.

Das Erstellen von Lead Sheets ist aber auch kein Hexenwerk. Im einfachsten Fall bestehen sie aus Angaben zur Tonart, zum Tempo, der Taktart und der korrekten Anzahl an Takten mit Angaben zur Form. In jedem Takt sind dann die Akkorde, die zu spielen sind, notiert. Ein solches Lead Sheet sollte jeder Musiker erstellen können, der ein Akkordinstrument (Gitarre, Keyboard, Klavier) spielt. In einem weiteren Artikel lernst du, selbst ein einfaches Lead Sheet zu erstellen.

Fazit: Lerne nach Lead Sheets zu spielen

Wenn du regelmäßig auf der Bühne Musik machst und gerne auch mal bei anderen Bands aushelfen möchtest, lerne nach Lead Sheets zu spielen. Als Gastmusiker (“Sub”), der für einen verhinderten Kollegen einspringt, bekommt man gerne einen Stapel Lead Sheets in die Hand gedrückt. Im Extremfall ist die Vorbereitungszeit nur sehr kurz und es ist unmöglich, ein abendfüllendes Programm selbst herauszuhören – wenn überhaupt passende Aufnahmen davon existieren. Anhand der Lead Sheets kannst du dich orientieren und im Ernstfall sogar dann spielen, wenn gar keine Vorbereitungszeit zur Verfügung steht.

Lerne, nach Akkordsymbolen zu spielen! Akkordsymbole sind die Grundlage von Lead Sheets. Du solltest die üblichen Dur- und Mollakkorde sowie die wichtigsten Akkorderweiterungen kennen (Sexten, Septimen, Nonen), verminderte und übermäßige Akkorde, Sus2/Sus4-Akkorde. Ebenso solltest du Noten im Violinschlüssel lesen können. Intros und Zwischenspiele sowie kurze wichtige Passagen, die du vielleicht unbedingt spielen sollst, sind oft als Stichnoten im Violinschlüssel notiert. Auch notierte Rhythmen sollten dir nicht fremd sein, denn auch diese stehen öfter mal in einem Lead Sheet. Unterm Strich helfen dir Lead Sheets, die Vorbereitungszeit stark zu verkürzen.

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