Grundlagen: Liedbegleitung von A-Z, Pattern Teil 1
Du kannst nun die ersten Akkordsymbole lesen? Prima, dann geht es jetzt weiter mit Begleitmustern. In diesem Artikel lernst du 26 einfache Begleitmuster im 4/4-Takt kennen, die du zur Begleitung von Pop-Songs nutzen kannst. Das einfache Konstruktionsprinzip dieser Begleit-Pattern hilft dir außerdem, nach dem gleichen Schema eigene Begleit-Pattern zu entwickeln.
26 einfache 4/4-Pattern für Popmusik
Begreift man Rhythmus wie einen Baukasten aus einfachen Bausteinen, lassen sich aus diesen einfachen Bausteinen schnell viele verschiedene Rhythmen basteln. Am Klavier besitzt unser Rhythmus darüber hinaus gleich zwei rhythmische Ebenen, die der rechten und der linken Hand.
Als Grundbausteine unseres einfachen Rhythmusbaukastens sollen die Notenwerte Ganze Note, Halbe Note und Viertel Note dienen. Wir üben das Konstruieren der Rhythmen anhand einer sehr einfachen Akkordfolge in C-Dur:
I – IV – V – I
Tonika – Subdominante – Dominante – Tonika
C – F – G – C
Pattern A
Im ersten Schritt unterteilen wir die Ganzen Noten aus der rechten Hand in den nächst kleineren Notenwert: zwei Halbe Noten. Schon kommt etwas mehr Bewegung ins Spiel und bereits diese Begleit-Pattern hört man in unzähligen Pop-Balladen.
Pattern B
Im nächsten Schritt unterteilen wir die erste Halbe aus Pattern A in zwei Viertel. Das bringt Bewegung ins Spiel.
Pattern C
Pattern C dreht den Rhythmus der rechten Hand aus Pattern B einfach um.
Pattern D
Pattern D behält die Notenwerte aus Pattern B und C bei, verschiebt sie jedoch innerhalb des Taktes.
Pattern D behält die Notenwerte aus Pattern B und C bei, verschiebt sie jedoch innerhalb des Taktes.
Pattern E
Eines der wohl einfachsten, effektivsten und weit verbreitetsten Pattern der Pop- und Rockmusik ist in Pattern E zu finden.
Pattern F
Wir kombinieren Pattern D und E zu Pattern F und schon wird es interessant.
Pattern G
Wir verlassen die rechte Hand und widmen uns der zweiten rhythmischen Ebene: der linken Hand. Diese hat eine ähnliche Funktion wie ein E-Bass in der Band. Im ersten Schritt unterteilen wir die Ganzen Noten der linken Hand in zwei Halbe.
Pattern H
Was in der rechten Hand funktioniert hat, gilt selbstverständlich auch für die linke Hand: Wir unterteilen die zweite Halbe in zwei Viertel.
Pattern I
Pattern I greift auf die gleichen Mechanismen zurück wie zuvor in der rechten Hand. Die Notenwerte lassen sich innerhalb eines Taktes anders kombinieren und schon erhält man neue Rhythmen.
Pattern J
Oktaven sind ein beliebtes Mittel, die Bassbegleitung der linken Hand aufzulockern. Wie wäre es mit einer Oktave nach oben auf der Zählzeit 4?
Pattern K
Pattern I lässt sich auch vorzüglich mit einer Oktave variieren.
Pattern L
Die Oktavspielereien gehen weiter. Mehr Drive erhalten wir durch Viertel Noten in der linken Hand. Zusätzlich schafft der oktavierte Grundton auf Zählzeit 3 eine zusätzliche Betonung.
Pattern M
Zurück zur rechten Hand: Wie wäre es mit Halben Noten anstelle der schnöden Ganzen? Die linke Hand bleibt zunächst so wie sie ist.
Pattern N
Nun variieren wir wieder die linke Hand.
Pattern O
Pattern O ist wiederum eine Variante von Pattern N. Achte auf die Aufteilung der Viertel auf die rechte und linke Hand.
Pattern P
Und natürlich können wir erneut verschiedene Pattern miteinander kombinieren, indem wir sie abwechselnd spielen.
Pattern Q
Pattern Q ist eine kleine Variante Von Pattern P. Im Takt 3 und 4 wurden die Halben Noten durch zwei Viertel Noten ersetzt.
Pattern R
Wie wäre es mit noch mehr Bewegung im Bass? Erreichen lässt sich das durch Oktavbässe.
Pattern S
Pattern S besitzt erneut die Oktavbässe in der linken Hand, nutzt allerdings als Kontrast einen ruhigen Rhythmus in der rechten Hand, der nur aus Ganzen besteht.
Pattern T
Wie zu Beginn unterteilen wir im nächsten Schritt die Ganzen Noten in zwei Halbe.
Pattern U
Die rechte Hand spielt wieder Ganze Noten. Links fügen wir die Quinte als neues Intervall zur Auflockerung der Bassbegleitung ein.
Pattern V
Fortsetzung der Idee aus Pattern U: Vom Grundton geht es über die Quinte zur Oktave.
Pattern W
Durchgangstöne schaffen schöne Verbindungen zwischen den einzelnen Akkordgrundtönen.
Pattern X
Natürlich lassen sich auch in der linken Hand einfach die drei Dreiklangstöne verwenden: Grundton, Terz und Quinte.
Pattern Y
Pattern Y greift die Idee aus Pattern X auf, führt aber von der Quinte wieder zurück zur Terz des Dreiklangs.
Pattern Z
Pattern Z kombiniert die vorangegangenen Bass-Ideen. Das entstehende Bass-Muster gleicht einem Walking Bass. Ein Walking Bass läuft oft in Vierteln durch und besteht aus Tonschritten und Tonsprüngen. Er bringt Bewegung ins Geschehen.
Fazit und Zugabe
Vielleicht bist du durch die 26 Pattern auf den Geschmack gekommen. Es sind noch viele weitere Variationen möglich. Als kleine Zugabe findest du hier noch drei weitere Pattern, die als Anregung für das eigene Experimentieren dienen sollen. Ich hoffe, dass dir unser kleiner Ausflug in die Welt der Begleitmuster gefallen hat. Nimmt man nun weitere Notenwerte wie Achtel oder Sechzehntel dazu, ergeben sich noch viele weitere Möglichkeiten. Insbesondere Synkopen sind es, die der Popmusik ihren Charakter geben. Freu dich deshalb auf eine weitere Folge von Liedbegleitung von A-Z.
Lade dir hier alle Pattern als PDF zum Ausdrucken herunter: