Grundlagen: Live Recording
Die Energie eines Konzerts in Form einer Aufnahme einzufangen, ist eine große Kunst. Es gibt auf der Welt einige herausragende Toningenieure, denen das gelungen ist und deren Live-Alben bis heute den Maßstab für viele andere Künstler setzen. Doch nicht immer muss es gleich ein Recording Truck sein und der große Aufwand, um den Auftritt deiner Band in angemessener Weise aufzuzeichnen. Dieser Artikel zeigt dir, wie Live Recording mit einfachen Mitteln funktionieren kann.
Was macht gutes Live Recording aus?
Bevor wir loslegen, sollten wir kurz definieren, was gutes Live Recording eigentlich ausmacht?
Anders als bei einem Live-Konzert sieht der Hörer beim Anhören weder den Künstler und was er auf der Bühne macht, noch sieht der das Publikum. Ein Live-Konzert lebt jedoch in großem Maße von der Interaktion der Musiker auf der Bühne und mit dem Publikum. Es lebt außerdem von den Publikumsreaktionen. Wichtig ist also die Atmosphäre eines Live-Konzerts für das Live Recording mit einzufangen.
Ein wahrer Meister im Mischen von Live Recordings ist Star-Ingenieur Bob Clearmountain. Bob Clearmountain ist nicht nur bekannt für seine hervorragenden Album-Mixes für die großen US-Stars wie die Rolling Stones, Bruce Springsteen, Bon Jovi, Toto und viele andere, sondern eben gerade für seine energiegeladenen Live-Mischungen und Live Recordings. Eines der für mich herausragendsten Live Recordings der Musikgeschichte ist das erste Live-Album von Bruce Springsteen: Bruce Springsteen & The E Street Band Live 1975 – 1985. Die Aufnahme stammen aus den glorreichen Tourneen von Bruce Springsteen & The E Street Band in den 1970er und 1980er Jahren bis zum Ende der legendären Born In The USA Tour. Aufgenommen wurden gerade die späteren Konzerte von Toby Scott. Nun hat sich die Aufnahmetechnik in den 10 Jahren, die dieses Album umspannt, durchaus gravierend verändert. Für Bob Clearmountain war die Herausforderung also nicht nur, das Live Feeling zu transportieren, sondern auch, alles am Ende wie aus einem Guss klingen zu lassen. Ein hervorragendes Beispiel ist der Song “Born To Run” von diesem Album:
Die Aufnahme des Songs stammt von der Born In The USA Tour und zeigt Springsteen auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Der Song selbst ist vom Erfolgsalbum Born To Run von 1975. Zum Zeitpunkt des Recordings war Springsteen längst ein Superstar und füllte die großen Arenen. Wer schon einmal in einem riesigen Stadion ein Konzert erlebt hat, weiß, dass der Klang komplett anders ist als bei einem Club-Konzert oder dem Konzert in einer mittelgroßen Halle. Nun sind auf dem Album jedoch Live-Aufnahmen enthalten, die genau das alles umfassen: Die ersten Konzerte in Hallen bis hin zu den ausverkauften Arenen. Clearmountain stand nun also vor der Aufgabe, diese Atmosphäre in seinem Mix zu transportieren. Der Klang in einer Arena klingt groß und weit. Auch ohne das dazugehörige Musikvideo muss der Hörer diesen Eindruck bekommen. Bei der Aufnahme in einem Club oder in einer Halle hingegen ist der Sound intimer, kleiner und direkter. Hier zum Vergleich ein weiteres Live Recording von Bruce Springsteen aus dem Jahr 1975 aus dem Hammersmith Odeon in London, der Song “Thunder Road”, ebenfalls erstmals auf dem Album Born To Run (1975) erschienen und erneut gemischt von Bob Clearmountain:
Achte auf die Räumlichkeit beider Live Recordings, das Stereobild und die Tiefe der beiden Mischungen. Bei “Thunder Road” steht Springsteen direkt vor dem Hörer und “spricht” mit ihm. Die Stimme ist relativ trocken. Begleitet von Roy Bittan am Klavier und Danny Federici am Glockenspiel, die im Stereopanorama weit nach rechts und links auseinandergezogen sind (ihre Position auf der Bühne aus Publikumssicht), erzählt Springsteen den Zuhörern in der Konzerthalle eine Geschichte.
Bei der Live-Aufnahme von Born To Run zehn Jahre später in der Arena klingt alles nach Weite. Springsteens Gesang klingt, als müsse er den Hörer im letzten Winkel der Arena, hunderte Meter entfernt von der Bühne, erreichen. Der Gesang steht im Mix weiter hinten als in der Aufnahme von “Thunder Road”. Die Instrumente sind stärker verhallt. Auch hier steht das Klavier von Roy Bittan rechts im Mix, während die Orgel und das Glockenspiel von Danny Federici links zu orten sind.
Die Drums klingen wuchtig und die Snare ist mit einem Gated Reverb versehen. Alle Instrumente scheinen eine gewisse Distanz vom Hörer zu besitzen. Der klangliche Abstand zur Bühne ist größer als in der intimeren Aufnahme aus den 1970er Jahren von Thunder Road.
In beiden Aufnahmen ist außerdem das Publikum zu hören. Schon zu Beginn der beiden Recordings lässt sich die Zahl der Menschen erahnen: Einige tausend Menschen bei Thunder Road, zehntausende Menschen bei Born to Run.
Bob Clearmountain ist ein Meister seines Fachs und hört man sich das Album Bruce Springsteen & The E Street Band Live 1975 – 1985 an, kann man die Atmosphäre der Konzerte und die Stationen im Leben des Musikers in diesen Jahren sehr gut nachempfinden.
Aspekte für das Live Recording
Wir haben nun schon einige wichtige Aspekte für ein gelungenes Live Recording kennengelernt. Ein gutes Live-Recording muss
- die Konzert-Location abbilden
- das Publikum und seine Reaktionen wiedergeben
- eine klangliche Bühne bauen, die der Live-Bühne entspricht
- die “Action” auf der Bühne transportieren
Stereomitschnitt
Dabei ist es gar nicht so wichtig, dass das Live Recording mit viel Aufwand erstellt wurde. Schon ein geschickt platziertes Stereomikrofon kann die Atmosphäre super einfangen. Viele erstklassige Bootlegs aus der analogen Zeit belegen das. Manche Bootlegs wurden mit einfachen Recordern und einem Stereomikrofon erstellt, andere waren “geleakte” Soundboard-Recordings, also Aufnahmen der Stereosumme direkt aus dem Tape-Ausgang des Mischpults. Die Soundboard-Recordings hatten zwar einen sauberen Klang, aber ihnen fehlte die Konzertatmosphäre. Die mit einem Stereomikrofon im Publikum aufgezeichneten Recordings hingegen hatten viel Atmosphäre, alle Publikumsreaktionen und viel Raumklang.
Findige Bootlegger haben in der Folge verschiedene Recordings von einem Konzert gesammelt und diese zusammengemischt – mit erstaunlichen Ergebnissen. Das Soundboard-Recording erhielt durch die Mikrofonaufnahmen endlich den Raum und die Publikumsreaktionen, während die Mikrofonmitschnitte vom besseren und direkteren Klang der Soundboard-Recordings profitierten. Daraus können wir eine erste einfache Methode für das Live-Recording ableiten.
Die Mischung macht's
Mische für ein einfaches Live-Recording das Stereosignal des FoH-Pults mit dem eines Stereomikrofons (oder zweier in einem Stereoverfahren aufgebauter Mikrofone). Eine gute Möglichkeit, das Stereomikrofon zu positionieren ist das FoH-Pult. Oftmals steht dieses an der Spitze des Stereodreiecks und der Sound am FoH-Pult entspricht genau dem, was der Techniker hören möchte. Achte darauf, dass dieses Mikrofonsignal nicht auf die PA gelangen darf. Es ist ausschließlich für die Aufnahme bestimmt.
Stelle über einen Stereo-Bus das Verhältnis zwischen dem Direktklang der Instrumente und des Gesangs sowie dem Mikrofonsignalen des Stereomikrofons her. Die direkten Signale der Instrumente und Bühnenmikrofone sollten lauter zu hören sein als die Mikrofonsignale des Stereomikrofons und außerdem müssen sie im Stereopanorama an der gleichen Position sitzen wie bei dem Stereomikrofon. Das ist normalerweise gegeben, da das Signal auf der PA mit dem Signal des Stereomikrofons identisch ist. Ändere gegebenenfalls den Aufnahmewinkel der beiden für die Stereomikrofonaufzeichnung genutzten Mikrofone. Nutzt du ein Stereomikrofon, bei dem du den Aufnahmewinkel nicht ändern kannst, bewege es näher an die PA heran oder etwas weiter weg, um Probleme beim Panning etwas auszugleichen.
Einen solchen Mix kannst du prima über zwei freie Pre-Fader Aux-Wege erstellen. Wichtig ist, dass diese vor dem Fader (also Pre-Fader) abgegriffen werden, damit Fader-Bewegungen während der Show nicht auch auf der Aufnahme zu hören sind. Erstelle nun beim Soundcheck der Band über einen guten (möglichst geschlossenen) Kopfhörer deinen Mix. Gehe hier sorgfältig vor, da du den Mix später nicht mehr verändern kannst.
Vierspur-Recording
Mit einem einfachen Vierspur-Recorder kannst du die Aufnahme wie zuvor beschrieben erstellen, nimmst aber das Mikrofonsignal und das Direktsignal getrennt voneinander auf. Später erstellst du dann zu Hause den endgültigen Mix. Das hat den Vorteil, dass du noch weitreichende Bearbeitungen vornehmen kannst. Ein tolles Gerät für diesen Zweck ist der Zoom H4n Field-Recorder. Dieser besitzt zwei Mikrofone für die Stereomikrofonaufzeichnung, deren Aufnahmewinkel sich zwischen 90° und 120° verändern lässt. Parallel dazu kannst du entweder zwei weitere Mikrofone oder eben ein Stereodirektsignal aus dem Mischpult aufzeichnen. Dazu verbindest du diese Eingänge mit den zwei Pre-Fader Aux-Wegen des Mischpults und erstellst wie zuvor deinen Mix mit einem Kopfhörer.
Erstellt wird nun eine vierspurige Aufzeichnung, die du später bearbeiten kannst. Der Zoom H4n Fieldrecorder kostet Stand heute 239€ und ist eine sehr gute Möglichkeit, gute Live Recordings zu erstellen.
Noch ambitionierter wird es mit dem Zoom H5 oder Zoom H6. Diesen können wir mit verschiedenen Mikrofonkapseln ausstatten und die mitgelieferte XY-Kapsel mit zwei Mikrofonen durch die Zoom MSH-6 Kapsel ersetzen. Die Zoom MSH-6 Kapsel erlaubt nämlich Stereomikrofonaufnahmen im M/S-Verfahren (Mitte/Seite-Verfahren), bei dem ein Mikrofon mit Achtercharakteristik mit einem Mikrofon mit Kugelcharakteristik kombiniert wird. Die Achtercharakteristik bildet ein “positives” Signal auf ihrer 0°-Achse und ein gegenphasiges Signal, aus welchen wir später zwei Signale gewinnen können. Durch die Kombination mit dem monofonen Signal der Kapsel mit Kugelcharakteristik erstellen wir ein stereofones Signal, dessen Zusammensetzung wir später mittels einer Matrix bestimmen können. Dadurch verändern wir im Mix nachträglich den Aufnahmebereich und die Stereoanteile. Es stehen im Mix also noch mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Parallel zeichnen wir selbstverständlich wieder unser Direktsignal auf.
Achtspur-Recording
Es gibt am Markt zahlreiche kompakte Achtspur-Recorder und auch ein Laptop mit einem Audio Interface mit acht Eingängen für die gleichzeitige Aufzeichnung eignet sich perfekt für dieses Unterfangen. Erneut sollten zwei Kanäle für die Stereomikrofonaufnahme reserviert werden. Die restlichen Kanäle nutzen wir für die Band und den Gesang. Nun zeichnen wir entweder monofone Signale auf (zum Beispiel Drums, Gesang, Gitarre 1, Gitarre 2, Bass, Keyboards) oder mischen einige Instrumente vor und zeichnen diesen Stereomix auf plus die Monospur des Gesangs. Gerade der Gesang ist sehr wichtig für den Mix und da schadet es nicht, diesen einzeln vorliegen zu haben.
Du könntest zum Beispiel die Drums stereo aufzeichnen und den Lead-Gesang mono, den Background-Gesang ebenfalls mono. Entweder mischt du nun die Gitarren ebenfalls mono zusammen und auch die Keyboards, oder erstellst hier einen Stereomix. Der Monomix von Gitarren und Keyboards hat den Vorteil, dass du deren Lautstärke später noch verändern kannst. Durch den Einsatz von Chorus, Hall und Delay kannst du später im Mix dann immer noch eine Stereowirkung erzielen. Das könnte dann so aussehen:
1/2 Drums
3 Mix Gitarren
4 Mix Keyboards
5 Lead-Gesang
6 Background-Gesang
7/8 Stereo-Mikrofon (Audience)
Hast du zusätzlich zum Achtspur-Recorder noch einen einfachen Field-Recorder für die Stereomikrofonaufnahme zur Verfügung, kannst du die Spuren 7 und 8 ebenfalls für Instrumente nutzen und später die Mikrofonaufzeichnung des Fieldrecorders mit der des Achtspur-Recordings in der DAW mischen. Damit das gelingt, achte darauf, bei beiden Geräten für die Aufzeichnung die gleiche Sampling Rate einzustellen (z. B. bei beiden 44.1 kHz oder 48 kHz). Praktisch ist auch, wenn alle Signale mit 24 Bit aufgezeichnet werden. In jedem Fall sollten beide Geräte dann mit der gleichen Auflösung arbeiten und nicht ein Gerät zum Beispiel mit 16 Bit aufzeichnen, während das andere 24 Bit nutzt.
Mehr Spuren sind nicht besser
Du wirst beim Live Recording schnell feststellen, dass eine höhere Anzahl von Spuren nicht zwangsläufig in besseren Aufnahmen resultiert. Nicht die Anzahl der Spuren ist entscheidend, sondern was auf den zur Verfügung stehenden Spuren enthalten ist. Ich habe als Jugendlicher mit einer Fostex R8 Bandmaschine und davor mit einem Vierspur Fostex Multitracker und einem MIDI Sequencer, einem Drum Computer und ein bis zwei Synthesizern teils bessere Aufnahmen gemacht als später mit einer DAW und unbegrenzten Möglichkeiten. Beim Live Recording geht es um das Einfangen der Atmosphäre des Konzerts, weniger um einen glasklaren Mix mit vielen Details.
Manche Live-Aufnahme klingt zu perfekt und verliert gerade dessen ihren Charme und Live-Charakter. Ein Beispiel dafür sind zum Beispiel die Live-Aufnahmen von Phil Collins oder Genesis. Diese klingen nahezu wie eine Studioaufnahme.
Wir leben heute in einer Zeit, in der wir fast alles korrigieren können. Liegen alle Instrumente und der Gesang als Einzelspuren vor, ist es möglich, alles zu bearbeiten, Töne zu korrigieren oder sogar Spuren komplett neu einzuspielen. Je weniger Spuren wir verwenden desto mehr Entscheidungen müssen vor der Aufnahme getroffen werden, weil sie unabänderlich sind. Natürlich können diese Entscheidungen auch falsch sein. Du solltest dir allerdings immer vor Augen halten, dass am Ende jede Fehlentscheidung ein weiterer Schritt auf dem Weg ist und zu Erkenntnissen für deine nächste Aufnahme führt. Es ist ein Lernprozess und viele Spuren unterstützen diesen nicht unbedingt.

Ein sorgfältig aufgestelltes und gut eingepegeltes Stereomikrofon oder ein Fieldrecorder können zu phantastischen Aufnahmen führen. Investiere mehr Zeit darin, beim Soundcheck mit dem Mikrofonstativ und einem Kopfhörer bewaffnet dich durch den Raum zu bewegen und die optimale Position zu finden, als 24 Spuren in die DAW zu routen, einzupegeln und später zu mischen. Leute wie Bob Clearmountain sind nicht so gut geworden, weil sie die feinste Technik auf diesem Planeten besitzen, sondern weil sie mit sehr wenig gelernt haben viel zu erreichen. In der Tat gibt es eine tolle Serie auf YouTube, in der dir Bob Clearmountain zeigt, wie man mit nur zwei, drei oder vier Mikrofonen einen erstklassigen Schlagzeug-Sound erreichen kann. Ein sehr guter Sänger wird mit einem Shure SM58 genauso gut klingen wie mit einem hochwertigeren Mikrofon. Ein Shure SM57 am Sweet Spot vor einem Gitarrenverstärker platziert und direkt mit einem günstigen Audio Interface verkabelt kann dir einen besseren Sound liefern als eine Aufnahme mit drei verschiedenen Mikrofonen oder einem sehr teuren Bändchenmikrofon an einem Luxusvorverstärker. Genauso ist es bei Live Recordings.

Starte mit günstigem Equipment
Beginne damit, jeden Auftritt deiner Band mitzuschneiden. Ein einfacher Fieldrecorder wie der Zoom H1n kostet gerade einmal 94€. Ein günstiges Mikrofonstativ kostet 20€. Rechne noch eine Speicherkarte und einen halbwegs vernünftigen Kopfhörer wie den Beyerdynamic DT770 Pro mit ein und du hast ein erstklassiges Recording Setup, mit dem du arbeiten kannst. Oder starte mit den erwähnten größeren Zoom Recordern (H4n, H5, oder H6), um dir später weitere Möglichkeiten offenzuhalten.
Es gibt auch Mikrofone für das iPhone oder iPad. Fast jedes iPad lässt sich zudem später in einen Multitracker verwandeln, wenn man das möchte. Audio Interfaces mit vier bis acht Kanälen für den Computer sind ebenfalls sehr günstig. Es gibt einige gute und günstige Kondensatormikrofone, mit denen man prima in die Stereomikrofonierung einsteigen kann. Zum Thema Stereomikrofonierung wird es einen eigenständigen Artikel auf Music Sensei geben.
Lerne, aus wenig viel zu machen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Investiere nicht in die Technik, sondern in deine Skills.
Schmeiße keine Live-Aufnahmen weg, nur weil du sie zu schlecht findest. Sie kann für die Band wichtig sein, um an sich und der Show zu arbeiten. Sie ist für dich wichtig, weil du so eine Referenz für die nächste Aufnahme hast, die du analysieren kannst und somit für Verbesserungen sorgen. Nur so ist ein Vergleich und das Lernen überhaupt möglich.
- beschränke den Aufwand für dein Live Recording
- nicht die Anzahl der Mikrofone macht den Sound, sondern deren Position
- wenige Spuren erfordern sorgfältige Planung und Entscheidungen vor der Aufnahme, aber sie fordern Entscheidungen!
- transportiere die Atmosphäre des Konzerts, den Raum, das Publikum, die Emotionen, die Magie des Augenblicks
- Raummikrofone sind wichtig!
- nutze für die Ausspielung von Direktsignalen aus dem FoH-Pult immer Pre Fader Aux-Wege oder Busse, damit der FoH-Mix nicht auf der Aufnahme zu hören ist
- Positioniere die Instrumente im Stereopanorama, wie sie auf der Bühne (und der Stereomikrofonaufnahme!) zu hören sind
- eine Live-Aufnahme sollte nicht wie eine Studioproduktion klingen, Schmutz und Fehler sind erlaubt!
- keine Aufnahme ist zu schlecht, um nicht mindestens Referenz zu sein!
- checke dein Equipment bei wichtigen Recordings lieber dreimal öfter als einmal zu wenig
- nimm bei einer Tour immer mehrere Termine auf und nicht nur einen, so hast du später die Auswahl zwischen mehreren Songs
Fazit
Ein gutes Live Recording lebt von der Stimmung, die es transportiert. Nicht ein glasklarer Sound, nicht viele Spuren sind wichtig, sondern die Emotionen des Konzerts. Schon mit einfacher und günstiger Technik lassen sich hochwertige Live Recordings erstellen. Probiere viel aus, analysiere deine Aufnahmen, korrigiere Fehler und arbeite beständig an dir und deinen Skills.