Short Tipp: Gesang komprimieren
Dieser Short Tipp verrät dir kurz und knapp, mit welchen Einstellungen am Kompressor du Gesang komprimieren kannst und erklärt die wichtigen Parameter eines Kompressors.
Die optimale Kompressoreinstellung für Gesang hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Art des Gesangs, dem Musikgenre und der gewünschten Klangästhetik. Hier sind jedoch einige grundlegende Richtlinien, um dir den Einstieg zu erleichtern:
Threshold (Schwelle): Stelle den Threshold so ein, dass der Kompressor bei den lautesten Teilen des Gesangs anspricht. Eine gute Ausgangseinstellung könnte zwischen -10 dB und -20 dB liegen, abhängig von der Lautstärke des Gesangs. Du kannst den Threshold anpassen, je nachdem, wie stark du die Dynamik des Gesangs reduzieren möchtest.
Ratio (Verhältnis): Für Gesang wird häufig ein Verhältnis zwischen 2:1 und 4:1 empfohlen. Ein niedrigeres Verhältnis (z. B. 2:1) sorgt für eine subtilere Kompression, während ein höheres Verhältnis (z. B. 4:1) stärker in die Dynamik eingreift. Wähle ein Verhältnis, das einen guten Ausgleich zwischen Kontrolle und Natürlichkeit bietet.
Attack (Ansprechzeit): Die Attack-Zeit bestimmt, wie schnell der Kompressor auf das Überschreiten des Thresholds reagiert. Für Gesang kann eine mittlere bis schnelle Attack-Zeit zwischen 5 ms und 30 ms gut funktionieren. Eine zu schnelle Attack kann den Gesang abgehackt klingen lassen, während eine zu langsame Attack die Transienten unkomprimiert lässt.
Release (Rücklaufzeit): Die Release-Zeit bestimmt, wie lange es dauert, bis der Kompressor aufhört zu komprimieren, nachdem das Signal unter den Threshold gefallen ist. Eine Release-Zeit zwischen 50 ms und 200 ms ist für Gesang häufig angemessen. Eine zu kurze Release-Zeit kann zu einer unnatürlichen Pumpeffekt führen, während eine zu lange Release-Zeit die Kompression möglicherweise nicht schnell genug abschwächen kann.
Gain (Verstärkung): Nachdem die Kompression angewendet wurde, kann der Gesang im Vergleich zum Rest des Mixes leiser klingen. Verwende den Gain-Regler, um das Signal wieder auf einen angemessenen Pegel anzuheben. Achte darauf, den Gesang nicht zu stark anheben, um Clipping und Verzerrungen zu vermeiden.
Experimentiere mit diesen Einstellungen und passe sie nach Bedarf an, um den gewünschten Klang für den Gesang in deinem speziellen Mix zu erzielen. Denke daran, dass es keine “Einheitsgröße” für die Kompressoreinstellungen gibt, und das, was in einer Situation gut funktioniert, nicht unbedingt in einer anderen Situation funktionieren wird.
