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Spielen in einer Band

Das Spielen in einer Band – der Wunschtraum vieler Musiker. Du kennst vielleicht auch andere Musiker, die in Bands spielen und mit ihrer Band vielleicht sogar regelmäßig vor Publikum auftreten. Hier erfährst du, warum es auch für dich sinnvoll sein kann, in einer Band zu spielen.

Was macht eine Band aus?

Eine Band oder jegliche Form von Ensemble oder Orchester bietet dir die Möglichkeit, mit anderen gemeinsam zu musizieren. Für einige Instrumentengruppen wird es erst dann so richtig interessant, wenn man das betreffende Instrument in einer Band spielt. Dazu gehören Instrumente wie Schlagzeug, E-Gitarre, E-Bass. Aber auch andere Instrumente wie Klavier, Keyboard, Blasinstrumente und vieles mehr sollten in einer Band gespielt werden.

Das Zusammenspiel mit anderen Musikern erfordert viele Fähigkeiten, die man als Solomusiker nur schlecht oder gar nicht erlangen kann. Gleiches gilt für die Musik: Das Zusammenspiel mehrerer Instrumente erschafft ein besonderes Klangbild, das es nur mit einer Band geben kann – oder künstlich erschaffen im Tonstudio.

Fertigkeiten von Band-Musikern

Eine der wichtigsten Fertigkeiten von Band-Musikern ist das Zusammenspiel. Dieses erfordert seinerseits wieder Fähigkeiten wie Rhythmusgefühl, Timing, ein gutes Gehör und Gespür für das, was die anderen gerade machen.

Gerade beim Thema Timing hapert es bei vielen Solomusikern. Spielen mehrere Musiker zusammen, ist das Timing jedoch sehr wichtig, damit ein Arrangement nicht auseinander fällt. Erst mit dem exakten Timing aller Musiker greifen die einzelnen Parts zu einem Gesamt-Arrangement ineinander und es beginnt richtig zu “grooven”.

Viel ist schon erreicht, wenn jeder einzelne Musiker gleichzeitig nach dem Einzähler des Schlagzeugers auf den Punkt genau die Zählzeit 1 trifft. Doch auch das möglichst exakte rhythmische Spiel ist eine Anforderung an Band-Musiker. Eine Achtel ist eine Achtel ist eine Achtel – was sich hier so platt dahingesagt anhört, ist in der Praxis leider oft nicht so. Was ist schon eine Achtel oder Sechzehntel unter Freunden?

Werden Rhythmen ungenau gespielt, beginnt das gesamte Konstrukt Band zu wackeln und die Einzelteile wollen nicht miteinander verschmelzen. Insbesondere Schlagzeuger und Bassisten müssen tight zusammenspielen und sollten genau das auch üben. Doch auch der Rest der Band wie Keyboarder oder Gitarristen sind gefragt und müssen rhythmisch perfekt ins Raster passen.

Natürlich kann man das zu Hause mit einem Metronom üben, jedoch kann damit das Zusammenspiel nicht geübt werden. Es geht diesbezüglich nichts über das Zusammenspiel mit anderen Musiker und die Erfahrungen, die daraus erwachsen.

Band-Musiker müssen darüber hinaus ein Gespür für Klang entwicklen. Was klingt alleine gut und was im Zusammenhang mit einer Band?

Der verzerrte Sound, der im Wohnzimmer zu Hause phänomenal klingt, kann sich eventuell im Band-Kontext überhaupt nicht durchsetzen oder überdeckt ein anderes Instrument. Der tolle Klavier-Part überdeckt vielleicht die Gitarre und den Bass, weil viel zu viel gespielt wird oder aber das Klangbild zu dicht ist und sich die Frequenzen des gewählten Klavier-Sounds mit denen der anderen Instrumente überdecken.

Die richtige Balance zwischen dem eigenen Ego und der Band auf der anderen Seite ist ebenso wichtig und kann nur im Zusammenspiel mit anderen Musikern erreicht werden. Jeder steht mal im Spotlight und mal im Hintergrund. Jeder macht Vorschläge und doch entscheiden die Musiker demokratisch.

Wann bin ich bereit für die Band?

Je früher du mit anderen zusammenspielt, desto besser. Wer immer darauf wartet, irgendwann gut genug zu sein, wird es niemals sein und niemals in einer Band spielen.

Jeder fängt einmal klein an und jede Band besteht aus Mitgliedern mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Und das ist auch gut so. Du kannst nur von Musikern lernen, die besser sind als du selbst. Du benötigst Musiker, die erfahrener im Band-Spiel sind als du selbst.

Spring möglichst früh ins kalte Wasser und such dir weitere Musiker, um selbst eine Band zu gründen. Auch zwei Musiker sind eine Band! Anfänger-Bands können sich durch einen erfahrenen Band-Musiker coachen lassen und sich den ein oder anderen Tipp abholen.

Sobald du die ersten Akkorde auf der Gitarre spielen kannst, die Grundtöne auf dem Bass gezupft werden können, der Rock-Rhythmus an den Drums steht und sich die weißen und schwarzen Tasten am Keyboard nicht mehr fremd anfühlen, wird es Zeit für die Band. Und vergesst nicht die Gesangsposition zu besetzen. Auch Sängerinnen und Sänger müssen Erfahrungen sammeln und das machen sie besser mit euch als mit einem Playback.

Proberaum & PA

Nun kann nicht jede Einsteiger-Band gleich einen teuren Proberaum samt Beschallungsanlage finanzieren. Am Anfang muss es kein bühnentaugliches Equipment sein. Nutzt das, was ihr habt. Stöbert in den Kleinanzeigen und bei Ebay, um eventuell das eine oder andere fehlende Teil günstig zu erstehen. Mittlerweile gibt es außerdem viel sehr günstiges Equipment von Herstellern wie Behringer oder den Hausmarken der großen Online-Versandhändler wie Thomann oder Musicstore. Fragt in Jugendheimen und Kirchengemeinden nach, ob es die Möglichkeit gibt, dort ein- bis zweimal die Woche  zu proben. Oft ergibt sich so auch die erste Auftrittsmöglichkeit automatisch. Ich habe früher mit einer Band im Kellerraum einer Kneipe geprobt – kostenlos. Dafür haben wir zweimal im Jahr dort ebenso kostenlos einen Auftritt gespielt. Eventuell könnt ihr auch als Untermieter einer Band einen Proberaum mitbenutzen. Proberäume sind heute so teuer, dass viele Bands für die Tage, an denen sie selbst nicht proben, den Raum an andere Bands samt Equipment untervermieten oder zumindest Teile des Equipments wie die Beschallungsanlage zur Verfügung stellen. In ländlichen Gegenden könnten auch Vereinsheime von Schützenvereinen etc. eine Möglichkeit sein, dort an einem Tag in der Woche zu proben.

Ab auf die Bühne

Übung macht den Meister. Das gilt auch für die Bühne. Bühnenerfahrung muss man sammeln und diese bekommt man nicht im Proberaum. Als junge Band solltet ihr jede Auftrittsmöglichkeit wahrnehmen, auch dann, wenn es noch nicht perfekt klingt. Eine Jugendband kann bei Jugend-Events der Kirchengemeinde, des Freizeitheims oder Nachwuchswettbewerben auftreten. Erwachsene sammeln gerne auch Bühnenerfahrung bei einer Open Stage. Diese ist auch perfekt für Musiker geeignet, die noch keine Band haben, aber Mitstreiter suchen. So lernt man sich kennen und knüpft Kontakte. Vielleicht harmonisiert es ja mit einigen der Mitspieler besonders gut und es formiert sich so eine feste Besetzung oder aber es besteht die Möglichkeit des Einstiegs in eine Band.

Bühnenmusiker unterhalten das Publikum nicht nur mit ihren spielerischen und musikalischen Fähigkeiten, sondern insbesondere auch durch Bühnenpräsenz und Outfit. Beides erwächst aus der Erfahrung, die man auf der Bühne sammelt. Auf manches Bühnenfoto aus jungen Jahren schaue ich nach über 35 Jahren nun mit einem Lächeln zurück, auf andere eher mit einem Gruseln. Aber jede einzelne Erfahrung war und ist wichtig.

Fazit

Wage so früh wie möglich den Sprung vom heimischen Wohnzimmer in den Proberaum einer Band. Es stecken so viele wertvolle Erfahrung in jeder Minute im Proberaum, die man nur mit anderen Musikern machen kann und die viel mehr wert sind als jede neue Spieltechnik oder die Perfektion am Instrument. Timing, Zusammenspiel, Band-Arrangement, Sound und vieles mehr lassen sich nicht alleine zu Hause antrainieren, das geht nur mit einer Band.

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