Tipp: Content Creation in Minuten
Im Artikel über das Selbstmarketing für Musiker hast du alles über die wichtigsten Formen des Selbstmarketings und self brandings erfahren. Doch für erfolgreiches Marketing auf Social Media und YouTube brauchst du Content. Hier bekommst du einige Ideen, wie du schnell Content für diese Kanäle erstellen kannst, ohne gleich viel Zeit investieren zu müssen.
Musikerlehrer = Content Creator
Ist dir eigentlich klar, dass du als Musiker rund um die Uhr Content generierst? Nein? Mir war das auch nicht klar, bis ich im Online-Musikunterricht eine “Sternstunde” gehalten habe. Die Stunde war vorbei, ich habe mich zufrieden zurückgelehnt und mich gefreut, dass ich spontan so tolle Ideen hatte, die meiner Schülerin so extrem weitergeholfen haben, dass sie innerhalb von Minuten einen riesigen Sprung nach vorne gemacht hat.
Im nächsten Moment wurde mir klar, dass ich nur eine Kleinigkeit vergessen hatte: den Record Button in Zoom zu drücken und die ganze Stunde aufzunehmen.
Ich unterrichte von montags bis freitags mehrere Schüler online. So viele meiner Unterrichtsstunden waren durch spontane Eingebungen geprägt, die sich aus der Arbeit mit den Schülern ergeben haben. Und so oft habe ich vergessen, die Stunde aufzuzeichnen. Oft habe ich dann im Anschluss noch einmal das Smartphone gezückt und versucht, all das noch einmal zu rekapitulieren und aufzuzeichnen. Doch das Ergebnis war nie so gut wie der Moment im Unterricht. Es könnte so einfach sein, eine riesige Content-Sammlung nur durch das Aufzeichnen von Unterrichtsstunden zu erstellen, die keine zusätzliche Zeit kosten. Das Material kann dann bequem im Anschluss gesichtet werden und mit einigen schnellen Schnitten im Videoeditor versehen online gestellt werden. Die Schüler haben sogar noch direkt etwas davon, weil sie den Stoff des Unterrichts selbst noch einmal anschauen können.
Schneide also deine Online-Unterrichtsstunden immer mit!
Üben generiert Content
Als Profimusiker verbringst du bestimmt einige Stunden am Tag mit deinem Instrument. Mal übst du, mal spielst du Songs für ein Konzert durch, mal spielst du zum Spaß für dich, mal erstellst du Charts oder ein Lead Sheet, mal arbeitest du an deinem Sound. Es gibt viele Dinge, die Musiker über den Tag verteilt so tun.
Wann hast du das mal aufgezeichnet? Wir vergeuden wertvollen Content, wenn wir das, was wir täglich machen, nämlich üben und musizieren, nicht aufzeichnen und online zur Verfügung stellen. Dabei liegt das Smartphone ohnehin ständig neben uns. Wir müssen es nur auf Aufnahme schalten und dann später das Material sichern, schneiden und auf eine Social Media-Plattform oder YouTube hochladen. Dabei geht es nicht um Qualität. Die ist sekundär. Es geht um das self branding, um uns als Künstlerpersönlichkeit. Sind es nicht gerade die persönlichen Einblicke in das Leben anderer Leute, die Social Media und YouTube prägen?
Lass andere an deinem Tag teilhaben und schneide deine Übe-Sessions mit!
Proben generiert Content
Das führt mich direkt zum nächsten Punkt: Proben generiert nämlich auch erstklassigen Content. Schneide kurze Snippets deiner Proben mit anderen Musikern mit (hole dir aber vorher deren Einverständnis). Wie proben Profis? Das ist für Zuschauer ziemlich interessant und generiert vielleicht die nächsten Follower für deinen Social Media Account oder YouTube-Kanal. Erneut ist das Smartphone dein Freund. Der Content generiert sich von selbst und du musst ihn nur noch sichten und schneiden.
Schneide die Proben mit anderen Musikern mit!
Konzerte generieren Content
Ob die Autofahrt zum Konzert (im eigenen Auto oder Tourbus), das Hotelzimmer, der Backstage-Bereich, die Bühne, der Konzertsaal, der Applaus am Ende des Konzerts – all das ist wertvoller Content, der unbedingt gesichert werden muss. Diesen kannst du entweder sofort als Live-Feed auf Facebook, Instagram und YouTube senden oder aber später als Tour-Tagebuch als Zusammenschnitt veröffentlichen.
Schneide das Konzertleben vor, auf und hinter der Bühne mit!
Diskussionen generieren Content
Menschen lieben es, auf Social Media zu diskutieren. Oft sind es gehaltlose Diskussionen, aber manchmal sind auch gehaltvolle Dinge mit dabei oder Gedanken und Stichworte, die wir als Content für Beiträge verarbeiten können. Ein lustiger Spruch, eine lustige Begebenheit oder auch Nachdenkliches? Alles sollte entsprechend gesichert werden. Ein schneller Screenshot reicht. Erst sammeln, später sichten.
Sichere Konversationen auf Social Media!
Fotos sind wichtiger als Video
Immer, wenn ich hier auf Music Sensei einen neuen Artikel anlege, benötige ich passende Fotos. Genau in den Momenten bereue ich es, nicht viel mehr bei allen möglichen Gelegenheiten fotografiert zu haben. Oftmals sind es nur die allzu offensichtlichen Fotos: der Konzertsaal, das eigene Equipment auf der Bühne, vielleicht ein Foto der kompletten Bühne und eventuell am Ende beim Applaus des Publikums. Fast nie fotografiere ich auf den Weg dorthin, das Hotelzimmer, die Setlist, den Backstage-Bereich, die Vorbereitungen, das verpackte Equipment, das Buffet hinter der Bühne und vieles mehr. Oftmals erachte ich diese Dinge in dem Moment als unwichtig oder vergesse das Fotografieren einfach. Und einige Wochen später sitze ich hier vor dem Computer und verfasse einen Artikel über das Catering, das sichere Verpacken des Equipments oder die Tontechnik bei Konzerten, den Bühnenaufbau oder andere Themen, für die ich diese Fotos dringend benötigt hätte.
Guter Content benötigt viele Fotos. Fotografiere alles, was irgendwie mit deiner Tätigkeit direkt und indirekt zu tun hat! Du wirst die Fotos vielleicht irgendwann brauchen.
Frag die KI
In diesen Tagen ist ChatGPT in aller Munde. Schon lange gibt es Dienste, die das tägliche Posten auf Social Media-Kanälen erleichtern sollen, indem eine KI Texte und Bilder generiert. Meistens sind diese Dienste sehr teuer und für uns Musiker lohnt sich das nicht. Dennoch kann uns eine KI wie ChatGPT dabei helfen, Content zu generieren, indem sie uns Stichworte oder sogar ganze Texte zu verschiedenen Themen bietet. Nicht wenige Themen dieser Website sind durch eine initiale Eingebung aufgrund von Stichworten von ChatGPT entstanden. Auf Wunsch generiert ChatGPT nach Eingabe einiger weniger Stichworte gleich eine ganze Reihe an Social Media-Posts samt Hash Tags. Übertrage diese einfach zum Beispiel in die Meta Business Suite und plane sie dort über den Tag oder die Woche verteilt. Wenn du viele Bilder auf der Festplatte (oder dem Smartphone) hast, sind viele Posts im Handumdrehen generiert, die dafür sorgen, dass du im Gespräch bleibst. Schau dir dazu auch meinen Artikel zum Thema Selbstmarketing an.
Lass ChatGPT kurze generische Phrasen zum Musikeralltag generieren, die du mit einem Foto garniert posten kannst!
Fazit
Als professionelle Musiker generieren wir eigentlich den ganzen Tag über interessanten Content, ohne es wirklich wahrzunehmen. Dieser muss nur noch mitgeschnitten und etwas in Form gebracht werden. Ob nun für das self branding oder Selbstmarketing, Content Creation ist ein wichtiges Thema und muss nicht immer aufwändig sein. Gerade die ungeplanten Situationen sind oft der beste Content. Videos und Fotos sind die wichtigsten Elemente, doch auch Texte gehören dazu. Ein Spruch bei der Probe, in den Kommentaren auf einer Social Media-Plattform oder einige generische Phrasen generiert von einer KI wie ChatGPT und garniert mit einigen Fotos der letzten Gigs, der Content zum Bestücken der eigenen Werbekanäle liegt im Prinzip direkt vor uns, wir müssen ihn nur sichern und nutzen.