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Praxis: Wie werde ich Musiker?

Wie wird man eigentlich Musiker? Diese Frage stellen sich vermutlich viele junge Leute, die vor der Berufswahl stehen. Doch ist nur derjenige Musiker, der damit seinen Lebensunterhalt verdient? Muss ich studiert haben? Diesen Fragen gehe ich in diesem Artikel nach.

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Vom Kinderzimmer auf die Bühne ist es ein langer Weg

Wer ist Musiker?

Im Duden findet man folgende Definitionen:

1. Person, die beruflich Musik macht, eine Tätigkeit im musikalischen Bereich ausübt (Berufsbezeichnung) 

2. Mitglied eines Orchesters; Orchestermusiker (Berufsbezeichnung)

Anhand der Definitionen wird sehr deutlich, dass hier Musiker als Berufsbezeichnung verstanden wird. Doch im eigentlichen Sinne ist derjenige Musiker, der Musik macht. Das kann als Hobby geschehen, als Semi-Profi oder eben Berufsmusiker. Das Musikmachen ist die Tätigkeit eines Musikers und setzt bestimmte Fähigkeiten voraus.

Kompetenzen eines Musikers

Zum Musikmachen gehört natürlich ein gewisser Satz an Kompetenzen, die ein Musiker besitzen sollte. Zuallererst gehört dazu natürlich das Spielen eines Instruments oder der gekonnte Umgang mit der Stimme für das Singen.

Ich habe hier bewusst das Wort “beherrschen” vermieden, denn es impliziert einen Perfektionismus am Instrument oder beim Gesang, der aber nicht zwingend erforderlich ist. Was heißt auch schon perfekt? Perfekt ist etwas, wenn es sich nicht mehr steigern, nicht mehr verbessern lässt. Wie ich schon an anderer Stelle beim Vergleich zwischen Musik und Karate angemerkt habe, gibt es aber immer etwas zu verbessern und immer einen Menschen, der bessere Fähigkeiten besitzt als ich selbst – Ende offen. Man kann also das Instrument niemals komplett beherrschen, aber man kann es bedienen.

Was muss ich können?

Auch wieder so eine Frage, die oft gestellt wird und die besser umformuliert wird in: “Was sollte ich können?”

Ein Orchestermusiker sollte alle Fähigkeiten mitbringen, die sein Alltag im Orchester von ihm verlangt. Er muss aber nicht die Fähigkeiten eines Popmusikers besitzen, weder auf seinem Instrument, noch darüber hinausgehend. Umgekehrt muss der Popmusiker nicht nach einem Dirigat spielen können, das Spielen vom Blatt ist auch weniger wichtig, ja sogar das Notenlesen wird von vielen vernachlässigt, weil sie es im Alltag einfach nicht benötigen. Sie müssen es nicht können, sollten es aber.

Was sollte ich können?

Du solltest grundlegende Fähigkeiten an deinem Instrument besitzen, die es dir ermöglichen, selbstständig Stücke zu erarbeiten. Dazu gehören alle gängigen Spieltechniken und deren saubere Ausführung. Ich ziehe hier mal einige Vergleiche:

Nur wenn du alle Grundrechenarten und die wichtigsten Gesetze der Mathematik kennst und anzuwenden weißt, kannst du dich mit höherer Mathematik auseinandersetzen. Nur wenn der Karateka die Grundtechniken wie Schläge, Tritte, Blöcke, Stände und Bewegungsabläufe verinnerlicht hat und diese technisch korrekt ausführen kann, wird er sie zu längeren flüssigen Abfolgen einer Kata verbinden oder sie im Rahmen der Selbstverteidigung anwenden können.

Aber: Du musst nicht erst die komplette Mathematik dieser Welt verinnerlicht haben, bevor du dich Mathematiker nennen darfst. Du musst auch nicht erst alle Kihon-Techniken, alle Katas, alle Kumite-Techniken kennen, um ein Karateka zu sein. Und du benötigst auch nicht das komplette musikalische Wissen dieser Welt, um Musiker zu sein. Du benötigst ein solides Handwerkszeug.

Zum soliden Handwerkszeug gehört auch das Wissen über Allgemeine Musiklehre, Harmonielehre, Grundlagen der Kompositionslehre, Formenlehre, Gehörbildung, Instrumentenkunde, Arrangement und auch technische Grundlagen aus dem Bereich der Tontechnik (Studio/Live).

Auch hier gilt: Du musst kein Spezialist auf allen Gebieten sein, aber eine gute musikalische Allgemeinbildung verfügen.

Wie erlange ich diese Kompetenzen?

Viele Wege führen nach Rom und auch viele Wege führen zum Musiker. Der klassische Weg wäre das Erlernen eines Instruments bei einem Instrumentallehrer, dann der Besuch einer Musikhochschule oder eines Konservatoriums. Mittlerweile gilt dieser Weg aber nicht mehr als der ausschließliche Schlüssel zum Berufsmusiker.

Erlernen des Instruments: Musikunterricht oder autodidaktisch?

Der erste Teil des Weges ist für viele Musiker schon grundverschieden. Während einige Musiker ihr Instrument mit der Hilfe eines Lehrers erlernt haben, sind andere Autodidakten. Daran ist nichts verwerflich und gerade in der heutigen Zeit ist es leichter geworden, ein Instrument autodidaktisch zu erlernen. Dennoch bleibt es der schwierigere Weg, da sämtliche Informationen selbst gefunden werden müssen, jeder Fehler muss einmal gemacht werden und die Gefahr von Fehlschlägen ist sehr hoch. Der wichtigste Punkt ist aber, dass ein Autodidakt sehr viel Eigenmotivation aufbringen muss, um über viele Jahre hinweg sein Instrument zu erlernen und kontinuierlich Fortschritte zu erzielen.

Musikalisches Allgemeinwissen

Für das Erlangen eines guten musikalischen Allgemeinwissens kannst du natürlich Bücher benutzen und auch das Internet. Hier findest du alles, was du zum Thema Musiktheorie wissen musst. Auch Infos zur Gehörbildung, Instrumentenkunde, Komposition, Arrangement, Gehörbildung, Tontechnik und vieles mehr findest du in Büchern und im Internet. Möchtest du ein Musikstudium aufnehmen, solltest du dich in erster Linie auf Fachbücher stützen. Das gesammelte Wissen der Internet-Gemeinde ist zwar riesig, aber kaum redigiert. Das bedeutet im Klartext: Du kannst nicht hundertprozentig sicher sein, dass das, was dir dort präsentiert wird, auch korrekt ist. Dennoch kannst du parallel mit Fachbüchern und dem Internet arbeiten. Insbesondere YouTube bietet einen riesigen Fundus an Wissen und oft kommt dieses auch von Fachleuten. Wenn du einen Musiklehrer hast, frag ihn einfach nach geeigneten Quellen oder bitte ihn, Internet-Quellen für dich zu überprüfen.

Professionalisierung

Direkt vorab: Ich kenne mehr Musiker, die nie studiert haben, Autodidakten sind, keine Noten lesen können und dennoch sehr erfolgreich Musik zu ihrem Beruf gemacht haben, als Musiker, die nach einem Musikstudium viel Geld verdient haben.

Das bedeutet nicht, dass du das alles nicht brauchst oder es unsinnig wäre, Musik zu studieren oder ein Instrument bei einem Lehrer zu erlernen. Genau das Gegenteil ist der Fall.

Wichtig

Tue alles was nötig ist, um deine Ziele zu erreichen. Es ist nicht entscheidend, wie du es tust, sondern dass du es tust. Wie heißt das schöne Sprichwort noch gleich? Von nichts kommt nichts. Erwarte nicht, dass der Erfolg von allein zu dir kommt.

Das Musikstudium

Nach diesem Moment der Erleuchtung können wir uns nun wieder der Sache widmen. Ein Musikstudium garantiert dir nicht den Erfolg als Musiker. Kein Studium kann das, egal welcher Fachrichtung. Ein Studium zeigt dir nur den Weg zum Wissen, aneignen musst du es dir auch dort selbst. Anders als beim reinen Selbststudium gibt es bei einem Studium an einer Hochschule aber eine Erfolgskontrolle. Die Lehrenden geben dir gerade im Grundstudium außerdem einen Weg vor, den du gehen musst. Alle Informationen dafür werden dir auf einem Tablett serviert. Im Hauptstudium musst du dann viel mehr selbst entscheiden und deine eigenen Schwerpunkte setzen. Du verbringst viel Zeit in Bibliotheken und mit dem Studium von Fachliteratur.

Das Musikstudium hat aber auch eine praktische Seite: Du hast vom ersten Semester an Instrumentalunterricht an bis zu zwei Instrumenten bei herausragenden Musikern, Pflichtkurse in Orchesterleitung, Chorleitung, Komposition, Arrangement, Liedbegleitung und vieles mehr gehören mit dazu. Heutzutage spielt auch das Thema Selbstvermarktung eine große Rolle im Musikstudium. Außerdem bekommst du erste Kontakte zu anderen Musikern und Lehrende greifen bei ihren eigenen musikalischen Projekten auch gerne mal auf begabte Studenten zurück. 

Ausbildung an privaten Schulen

Immer beliebter wird auch die Ausbildung an privaten Schulen. Im Gegensatz zur staatlichen Hochschule muss eine solche Ausbildung in der Regel komplett aus eigenen Mitteln finanziert werden. Die Kosten sind erheblich und Hilfen nach dem BAföG gibt es selten. Vorteil der Schulen ist, dass eine Ausbildung in der Regel in kürzerer Zeit absolviert werden kann. Eine Aufnahmeprüfung ist entweder überhaupt nicht vorgesehen oder einfacher zu bestehen als an den Musikhochschulen und Konservatorien. Im Vergleich zur Musikhochschule ist die Ausbildung meistens zielgerichteter auf einen bestimmten angestrebten Berufszweig hin ausgerichtet.

Während noch vor wenigen Jahren von privaten Institutionen lediglich nicht staatlich anerkannte Diplome vergeben wurden (häufig mit dem Namen der Schule als Zusatz), sind nun in der Regel auch Bachelor und Master Abschlüsse möglich. Dazu arbeiten die Schulen entweder mit einer anerkannten Hochschule (häufig im englischsprachigen Ausland) zusammen oder mit einer lokalen Hochschule. Die Leistungen an der Privatschule werden dann als Credit Points angerechnet und der eigentliche Studienabschluss findet dann an der jeweiligen Partner-Hochschule statt. Anzumerken ist, dass diese Bachelor und Master Abschlüsse nicht in jedem Fall vergleichbar mit den regulären deutschen Hochschulabschlüssen sind, da ein anderer Bewertungsmaßstab gilt. So kann ein britischer Bachelor-Abschluss auch mit verschiedenen Bewertungen abgeschlossen werden (pass degree, third class honours, second class honours, first class honours). In den USA gehört der Bachelor zu den Undergraduate Degrees und zählt im direkten Vergleich mit dem deutschen Bachelor nicht als wissenschaftliches Studium. Erst das US Master-Studium ist ein wissenschaftliches Studium (Graduate Degree) an einer Universität. Erkundige dich vor dem Studium/der Ausbildung an einer privaten Schule unbedingt, ob deren Abschluss vergleichbar mit einem deutschen Abschluss ist und im Zweifelsfall umgeschrieben werden könnte!

Wichtig

Hole in jedem Fall vor der Aufnahme einer teuren Ausbildung oder eines Studiums an einer Privatschule Erkundigungen bei Absolventen ein. Viele dieser privaten Schulen sind reine Gelddruckmaschinen und interessieren sich wenig für deinen beruflichen Erfolg. Wenn eine Schule eine hohe Zahl an Absolventen durchschleust und damit den Markt flutet, diese aber am Ende keine Jobs bekommen oder – noch schlimmer – nicht das nötige Fachwissen haben, um überhaupt erfolgreich als Musiker tätig zu sein, solltest du dich nach anderen Möglichkeiten umsehen. Insbesondere die vielen Musical-Schulen sind kritisch zu sehen. Schau dir Videos und Websites von Absolventen an. Wie ist deren musikalische Leistung? Wo arbeiten oder für wen arbeiten sie? Wer als ausgebildeter Musical-Darsteller nur bei Kleinstadtbühnen spielt oder bei diversen Musical Dinnern zum Vollplayback mimen muss, hat sich bestimmt eine andere Karriere nach seiner Ausbildung erhofft, für die er dann wahrscheinlich noch viel Geld bezahlt hat.

Studium im Ausland

Viele deutsche Musiker haben im Ausland studiert. Besonders beliebt sind bei Studenten aus NRW die Niederlande. Die Hochschulen im Grenzgebiet bieten ein ähnliches Studienangebot wie deutsche Hochschulen, gelten aber als praxisorientierter. Zudem gilt der Zugang zum Studium als leichter erreichbar als an einer deutschen Musikhochschule, die in der Regel einen nicht gerade einfachen Eignungstest (“Aufnahmeprüfung”) als Zugangsvorraussetzung hat. Stattdessen wird das Wissen am Ende des ersten Studienabschnitts überprüft und im Zweifel der weitere Weg ins Hauptstudium versperrt, schafft man die Prüfungen nicht. Viele Spätstarter am Instrument entscheiden sich deshalb für ein Studium in den Niederlanden. Natürlich werden entsprechende Sprachkenntnisse vorausgesetzt, die nach dem Start des Studiums erworben werden können.

Geht es auch ohne Studium oder Ausbildung?

Aber sicher doch: Du kannst auch ganz ohne Studium oder ohne eine Ausbildung erfolgreicher Musiker werden. Talent und Durchhaltevermögen vorausgesetzt, wirst du auch so deinen Weg machen, vorausgesetzt du verstehst dein Handwerk. Auch mit Studium kann niemand den Erfolg garantieren und hart und steinig ist der Weg immer.

Halte dir aber vor Augen, dass bestimmte Einnahmequellen und Berufszweige als Musiker dir versperrt bleiben werden. An allen Stellen, die mit öffentlichen Geldern gefördert werden, ist auch heute noch ein staatlich anerkannter Studienabschluss zwingend erforderlich. Dazu gehören alle Städtischen Musikschulen, Landesorchester, Orchester von öffentlichen Musiktheatern, Allgemeinbildende Schulen wie Gesamt-, Haupt-, Realschulen und Gymnasien. Private Musikschulen schauen hingegen seltener auf Studienabschlüsse und niemand verwehrt dir, als Musiklehrer in eigener Verantwortung zu arbeiten. Hier handelt es sich dann immer um Honorartätigkeiten und du bist fast immer Freiberufler. Für dich bedeutet das, dass du dich selbst um die Kranken- und Rentenversicherung kümmern musst.

Freiberuflicher Musiker

In Deutschland müssen sich freiberufliche Musiker in der Künstlersozialkasse (KSK) versichern. Diese übernimmt wie bei einem Angestellten die Hälfte der Beiträge für dich. Allerdings ist das auch an einige Voraussetzungen geknüpft, die du bei der KSK online einsehen oder telefonisch erfragen kannst. Bei Freiberuflern ist wie bei allen anderen Selbstständigen das Einkommen rein vom Arbeitsaufkommen abhängig, während der angestellte Musiklehrer an einer Städtischen Musikschule auch dann noch Geld verdient, wenn gerade mal weniger Schüler Musikunterricht nehmen.

Gerade während der Corona Pandemie und den damit verbunden Lockdowns haben freiberufliche Musiker und Musiklehrer deutlich zu spüren bekommen, was es heißt, selbstständig zu sein. Massive Einkommenseinbußen und nur geringe staatliche Hilfen haben viele Musiker in die Hartz IV-Falle getrieben, während bei angestellten Musikern das Gehalt unvermindert weiterlief.

Freiberufliche Musiker müssen im Vergleich zu anderen Selbstständigen weder ein Gewerbe anmelden noch sind sie zur Bilanzierung verpflichtet. Dem Finanzamt genügt eine Einnahme-Überschussrechnung (EÜR). Diese ist sehr einfach zu erstellen, indem die Einnahmen den Ausgaben gegenübergestellt werden. Zieht man die beruflichen Ausgaben von den beruflichen Einnahmen ab, erhält man den Gewinn. Dieser Gewinn ist zu versteuern. Um eine EÜR zu erstellen, benötigt man keinen Steuerberater. Das ist sehr einfach mit jeder Tabellenkalkulation oder einer Software zum Erstellen der Steuererklärung möglich. Auch direkt über die ELSTER-Formulare der Finanzverwaltung kann eine EÜR erstellt werden. Zu beachten ist lediglich, dass auch Freiberufler ab einem bestimmten Jahresumsatz (nicht Gewinn!) umsatzsteuerpflichtig werden.

Hat man zu Beginn viele berufliche Ausgaben, auf die 19 Prozent Mehrwertsteuer gezahlt werden muss, lohnt sich gegebenenfalls, sofort zum Berufsbeginn für die Umsatzsteuer zu votieren und den höheren Aufwand für die Umsatzsteuererklärung auf sich zu nehmen. Musiker gehören nämlich zu dem Personenkreis, für den ein  Umsatzsteuersatz von 7 Prozent gilt. Ansonsten bleibt man bis zum Erreichen der Umsatzgrenze Kleinunternehmer und darf weder Umsatzsteuer auf Honorare aufschlagen noch Mehrwertsteuer von Ausgaben geltend machen.

Lass dich in jedem Fall entsprechend von einem Steuerberater beraten oder frag bei deinem freundlichen Sachbearbeiter beim Finanzamt nach. Dort kann man dir zu allen Fragen rund um das Freiberuflertum, die EÜR und die Umsatzsteuer eine qualifizierte und rechtsgültige Auskunft geben. Du musst die Aufnahme deiner freiberuflichen Tätigkeit formlos dem Finanzamt mitteilen und wirst in der Folge wahrscheinlich eine neue Steuernummer erhalten.

Beachte bitte, dass auch nebenberufliche Einnahmen als Musiker versteuert werden müssen. Bist du als Chorleiter oder Orchesterleiter bei einem gemeinnützigen Verein oder einer Kirchengemeinde angestellt oder als Honorarkraft verpflichtet, kommt gegebenenfalls das Deklarieren der Einnahmen als Übungsleiter- oder Ehrenamtspauschale in Betracht, was steuerlich wesentlich günstiger ist. Frage diesbezüglich einen Steuerberater oder dein Finanzamt. Natürlich darf auch ein nebenberuflich selbstständiger Musiker seine Ausgaben, die er in Bezug auf die nebenberufliche Tätigkeit hat, von den Einnahmen abziehen. Ein hier erzielter Verlust vermindert sogar dein zu versteuerndes Einkommen im Hauptberuf.

Doch Vorsicht: Das Finanzamt entscheidet, ob es sich um Nebenberuf oder Hobby handelt. Wer meint, sein Hobby durch das Finanzamt finanzieren zu lassen, indem man zweimal im Jahr einen Auftritt mit kleinem Honorar spielt, im Gegenzug aber durch die Anschaffung teurer Instrumente per Abschreibung ständig nur Verluste erzielt, wird früher oder später Post vom Finanzamt bekommen und gegebenenfalls auch Steuern nachzahlen müssen.

Fazit

Ob dein Weg zum Musiker nun durch das Selbststudium, eine Ausbildung oder ein Studium an einer staatlichen Musikhochschule erfolgt, ist am Ende sekundär. Ein Erfolg kann nicht garantiert werden und viele Musiker schlagen sich als Freiberufler durch das Leben. Für ein heutzutage seltenes Angestelltenverhältnis wird immer noch der Besuch einer Musikhochschule oder eines Konservatoriums vorausgesetzt. Ein Freiberufler benötigt einen solchen Abschluss nicht zwingend. Wo und wie er sich seine Kompetenzen angeeignet hat, ist letztendlich egal und wird nicht hinterfragt. Hier zählen dann eher Talent, Fleiß und auch eine Portion Glück sowie zahlreiche Kontakte.

Zum Abschluss noch ein Gedanke zum Thema Aufnahmeprüfung: Wer die Aufnahmeprüfung scheut, weil er sich selbst als zu schlecht empfindet, sollte darüber nachdenken, ob Musiker dann der richtige Beruf ist. Wer sich gegen das klassische Musikstudium entscheidet, kann viele Gründe haben. Es sollte aber nicht die Angst vor der Aufnahmeprüfung sein. Wer nicht bereit ist, sich auf diese vernünftig vorzubereiten, hat eventuell auch später nicht das Zeug zu einem Musiker, denn auch dort gibt es viele Herausforderungen zu meistern.

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